Dr. Martin Albrecht vom IGES Institut gab den Einstieg als Erster in den Workshop 4.
Er berichtete über neue Perspektiven der Ambulantisierung und zum Gutachten zur Weiterentwicklung des AOP-Katalogs. Dabei hat er auch die Entwicklung des AOP-Kataloges in Beziehung gesetzt zu den aktuellen Vorhaben des Bundesgesundheitsministeriums.
Die Ergebnisdarstellung der Regierungskommission zur Krankenhausreform erläuterte Herr Weller, Leiter der Abteilung 2: Gesundheitsversorgung, Krankenversicherung im Bundesgesundheitsministerium. Wichtig sei das Thema Anreize für Kooperationen zwischen Krankenhäusern zu schaffen. Es wurde skizziert, dass eine Versorgung auf unterschiedlichen Versorgungsstufen eine engere Vernetzung der Krankenhäuser erforderlich macht. Vorteile dabei wären Patientenpfade gemeinsam abzustimmen, Wege einer gemeinsamen Entscheidungsfindung (z.B. frühzeitige Identifikation von Risikopatienten) zu entwickeln oder eine interdisziplinäre Beratung komplexer Fälle durch eine telemedizinische Vernetzung auf den Weg zu bringen. Auch mit Blick auf die Ausbildung von medizinischem Personal sowie gemeinsamer Personalakquise wird Kooperation notwendig.
In der anschließenden Kleingruppenphase gab es Input zu verschiedenen Praxisbeispielen zu unter-schiedlichen Formen von Kooperation und Vernetzung. Dabei diskutierte man, welche Gelingensfak-toren zum Erfolg führten und ob sich diese ggf. generalisieren lassen.
Die Praxisbeispiele waren:
- Covid-Versorgungskonzept, referiert von Prof. Dr. Bauer vom Universitätsklinikum Jena
- Unternehmensübergreifende Kooperation und Vernetzung, referiert von Dr. Arne Ballies, Geschäftsführer der Sternbach-Kliniken in Schleiz
- Schlaganfall-Telemedizin-Netzwerk Thüringen, referiert von Prof. Dr. Otto Witte, Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums Jena
- Herausforderungen in der Perinatalen Versorgung, referiert von Prof. Dr. Mario Rüdiger vom Universitätsklinikum Dresden
- Kurzzeitpflege als wichtiges Bindeglied in der Gesundheitsversorgung, referiert von Herrn Zwinscher von der Z&L-Unternehmensgruppe
Im Ergebnis wurde herausgearbeitet, dass Kooperationsformen (themenspezifische Netzwerke) eine sinnvolle Unterstützungsstruktur darstellen können, die zu einer Qualität der Versorgung beitragen können. Es stellte sich die Frage, wie solche Netzwerkstrukturen oder auch Pfad-Modelle inkl. der dafür benötigten Patientenlogistik im Krankenhausplan verankert werden sollen und können. Basis für gelingende Kooperationen sind Kommunikation, Akzeptanz und Vertrauen.