Logo der Werkstatt Zukunft Gesundheit. Thüringen 2030
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Prima Klima in Gesundheitsversorgung und Pflege! Ideen für die Zukunft.

Gesundheitsversorgung und Pflege stehen vor vielfältigen schwierigen Aufgaben und sind aktuell geprägt von ebenso vielen Reformvorhaben. Die anstehenden Strukturveränderungen bieten die Chance, zwingend erforderliche Klimaanpassung & Co. gleich mitzudenken. Die Veranstaltung „Prima Klima in Gesundheitsversorgung und Pflege! Ideen für die Zukunft.“ gab hierzu Impulse, Fachinformationen und Raum für Diskussionen.

Der Tag startete mit einem spannenden Vortrag von Prof. Dr. Henny Annette Grewe. Als Professorin für medizinische Grundlagen der Pflege an der Hochschule Fulda hat sie u. a. zu Gesundheitsschutz sowie zu Klimawandel und Gesundheit geforscht. In ihrem Vortrag ging sie insbesondere auf das Thema Hitze ein. Sie stellte heraus, dass Hitzeschutz eine komplexe Herausforderung auf vielen Ebenen ist. Ihr Plädoyer: Patientenschutz und Klimaanpassungen dürfen sich nicht gegenseitg ausschließen, auch wenn das manchmal schwierig sein mag – „das eine tun, ohne das andere zu lassen“!

Graphic Recording z. Vortrag Klimaschutz vs. Patientenschutz
Graphic Recording z. Vortrag Nachhaltigkeitsberichterstattung

Thema des Vortrags von Sebastian Birke (PD – Berater der öffentlichen Hand GmbH) und Marcel Bordt (IMCOG GmbH) war die Nachhaltigkeitsberichterstattung. Genauer: die neue Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD). Sie stellten dar, aus welchen Teilen sich diese Berichtspflicht zusammensetzt und wie man sie strategisch auf organisationaler Ebene einbinden kann. Vorgestellt wurde in diesem Zusammenhang die Wesentlichkeitsanalyse als Instrument zur Umsetzung der CSRD. Abschließend wurde erläutert, was Organisationen in den kommenden drei Monaten tun können (und sollten), um die Nachhaltigkeitsberichterstattung erfolgreich umsetzen zu können.

Unmittelbar daran anschließend gab der technische Leiter des Klinikums Altenburger Land, Tilo Knoblauch, einen Einblick in die praktische Umsetzung von Maßnahmen zur Klimaanpassung und Nachhaltigkeit im Betrieb von Kliniken und Pflegeheimen. Er zeigte auf, dass die technische und administrative Umsetzung sowohl kosten- als auch personalintensiv sein kann und immer irgendwo nachgesteuert werden muss. Sein Plädoyer war, hier einen pragmatischen Umgang zu finden – was u. a. eine Entlastung von Einrichtungen hinsichtlich Bürokratie beinhalten kann. Denn dann können Maßnahmen zur Klimaanpassung nachhaltig sein für Umwelt und Unternehmen.

Gruppenarbeit

Graphic Recording z. Vortrag Klimaresiliente & nachhaltige Gesundheitseinrichtungen

Am Nachmittag sprach Felix Bittner von KLUG e. V. über klimaresiliente und nachhaltige Gesundheitseinrichtungen. Dabei ging es zunächst darum, wie Einrichtungen des Gesundheitswesens auf Klima und Umwelt wirken (bspw. verursachen sie in Deutschland ca. 5 Prozent der CO²-Emissionen). Dargestellt wurde auch, dass sich Klimaschutzmaßnahmen nicht nur positiv aufs Klima, sondern auch auf die menschliche Gesundheit auswirken. Abschließend ging es dann konkret um Handlungsfelder für Klimaschutz und -resilienz sowie um Unterstützungsmöglichkeiten für Einrichtungen, die sich auf diesen Weg begeben. Auch hier wurde noch einmal die Wesentlichkeitsanalyse als wichtiges Instrumen im entsprechenden Strategie- und Prozessmanagement benannt.

Maximilian Hollburg (TMUEN) und Katrin Müller-Zahm (TMASGFF) zeichneten den Weg von der kommunalen Hitze-Toolbox zum Thüringer Hitzeaktionsplan. Die Hitze-Toolbox ist eine Planungshilfe für den Hitzeschutz vor Ort in zwei Schritten: Betroffenheit identifizieren und Maßnahmen auswählen. Außerdem enthält die Hitze-Toolbox Hinweise auf Hilfen zur Umsetzung. Auf dieser Basis wird gemeinsam von Umwelt- und Gesundheitsministerium und unter Einbeziehung der Kommunen sowie relevanter Organisationen ein Hitzeaktionsplan für Thüringen erarbeitet. Damit sollen die Thüringer:innen für das Thema sensibilisiert und informiert werden. Außerdem werden die Kommunen beim Schutz der Bevölkerung vor Hitze unterstützt.

Graphic Recording zur Hitzetoolbox von Carolin Görtler

Über den ganzen Tag verteilt gab es immer wieder Gelegenheiten des Austausches, Netzwerkens und des gemeinsamen Arbeitens. Am Ende der Veranstaltung stand die Erkenntnis, dass sich schon viele Menschen und Institutionen mit dem Thema Klima bzw. Aspekten der Klimaanpassung beschäftigen. Es gibt vieles, was man unmittelbar tun kann und auch Ressourcen, die dafür zur Verfügung stehen. Das macht Mut und motiviert, das Thema weiter voranzubringen!

Der Tag wurde von Barbara Schneider mit wunderbaren, live gezeichneten Bildprotokollen im Rahmen eines Graphic Recording begleitet.

Eine Initiative des:
Freistaat Thüringen - Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie
Begleitet durch:
Agethur